Deutsche Meisterschaft: Britt gewinnt B-Finale von Bottrop!

„Platz 17. ist ja besser als Platz 5“

Schwelm, 10.08.2021. Tief saß die Enttäuschung bei Britt Heisler und Svenja Mumm nach dem ersten Turniertag, waren sie doch bereits um die vorderen 16 Plätze in dem 32er Feld der Deutschen Meisterschaft ausgeschieden. Der Plan sah aus unter die Top 16, zu kommen, vielleicht sogar unter die besten 8 in Deutschland. Aber die Nervosität bei der ersten Deutschen Meisterschaften zu groß, um der starken Konkurrenz schon gewachsen zu sein.

 

Der Deutsche Volleyball Verband hat sich für die 16 ausgeschiedenen Teams bei den Deutschen etwas besonderes einfallen lassen. Anstelle, dass 32 Mädchen gleich am ersten Tag die Heimreise antreten dürfen, spielen diese Teams ein weiteres separates Turnier um Platz 17 aus. Kompliment an den DVV den jungen Damen weitere Spielpraxis zu geben. Vielleicht auch ein Zukunftsmodell für den Landesverband WVV in NRW, wo die Verliererinnen gleich die Heimreise antreten dürfen und die Finalspiele in der Regel vor unwürdig wenig Zuschauern stattfinden.

Wünschenswert wäre noch eine Namensänderung von „Looser-Baum“ in etwas Positiveres, denn „Looserinnen“ sind die 32 Mädchen ausgeschiedenen Mädchen keinesfalls, im Gegenteil, sie gehören zu den besten Mädchen ab Platz 17 in Deutschland. In Zeiten, wo Straßennamen hinterfragt werden, wie auch Namen von Speisen/Süßigkeiten und Liedertexte etc., könnte auch hier eine kleine Reform für eine richtige Anerkennung sorgen. Aber auch generell bei Beachturnieren wäre eine Namensänderung von „Looser-Baum“ in z.B. Hoffnungsrunde wünschenswert und anerkennend.

 

Der Verlauf von Britt/Svenja der Spiele um Platz 17:

LB W1

LB W2

LB W3

L21

Halbfinale

Heisler - Mumm(2) vs. Harner - Scholze(12) 2:0 (15:13; 15:9)  
Heisler - Mumm(2) vs. Dahmen - Hinze(30) 2:1 (9:15, 15:11, 15:10)  
Heisler - Mumm(2) vs. Kienitz - Mohr(5) 1:2 (10:15, 15:10, 17:19)  

Heisler - Mumm(2)

vs.

Harner - Scholze(12)

2:0 (15:10, 15:9)

 

Heisler - Mumm(2) vs. Reimer - Slabon(20) 2:1 (15:13, 8:15, 15:13)  
     

Mit diesen Ergebnissen hatten sich Heisler/Mumm für das B-Finale um Platz 17 für die Deutschen Meisterschaften durchgekämpft. Wieder einmal die Partie gegen Lisa Kienitz und Hannah Mohr vom VV Schwerte, das dritte Aufeinandertreffen binnen einer Woche, das zweite Endspiel innerhalb einer Woche. Exakt eine Woche zuvor gewannen Kienitz/Mohr die Westdeutschen Meisterschaften der U19 an identischer Stelle. Jedes dieser Spiele hochspannend und auf „des Messers Schneide“, beide Spiele mit besserem Ausgang für die Schwerter Mädchen.

 

Ein richtig gutes Gespür hatte Veranstalter Franz Ovelhey, indem er das Finale auf Court 1 verlegte, dort, wo alle Zuschauer auf die Finalspiele warteten. Ein Rahmen, der für die Mädchen zu einem tollen Erlebnis werden sollte, ein Charakter von einem richtigen Endspiel hatte, obwohl es „nur“ um Platz 17 ging.

 

Unbeeindruckt vom Publikum machten nun Britt und Svenja ein richtig gutes Spiel, sie änderten ihre Taktik, spielten befreit auf und ließen sich von den Zuschauern tragen. Mit 15:12 gewannen sie Satz 1.

Satz 2 ein typischer Verlauf dieser Begegnung. Ein Auf und Ab auf beiden Seiten, spannende Ballwechsel, dynamische Aktionen, ein harter Fight um jeden Punkt. Ein normales Satzende bei Heisler/Mumm Kienitz/Mohr anscheinend undenkbar. So auch im B-Finale, mit einem sagenhaften Satzergebnis von 22:20 hatten diesmal Britt und Svenja die Nase vorne. Beide Teams fielen sich nach Abpfiff völlig erschöpft in die Arme, waren unendlich stolz auf die Leistungen, die sie bei der DM geleistet haben, und das zurecht!

 

Kompliment auch hier wieder an den Veranstalter im Anschluss an das B-Finale. Britt Heisler und Svenja Mumm wurden entsprechend geehrt, erhielten, bis auf die Goldmedaille, dieselben Geschenke wie die Deutschen Meisterinnen als Anerkennung ihrer Leistung. Toll!

 

So waren sich Britt Heisler und Svenja Mumm auch schnell einig, Platz 17 ist gefühlt ja viel besser als Platz 5. (Anm. Das Spiel um Platz 5 wurde irgendwo auf einem Nebencourt, mehr oder weniger unberücksichtigt von Publikum ausgetragen).

 

Gratulation an die Schwelmerin Britt Heisler und Svenaj Mumm aus Lüdinghausen für die großartigen Leistungen der 3 Tage in Bottrop.